Die Energie in der Nahrung - Gedanken zur TCM-Ernährung
Warum ist am Ende meiner Energie noch so viel Tag übrig?
Ich möchte Ihnen gerne folgendes Gedankenmodell vorstellen:
Sie haben einen kleinen Gascampingkocher und möchten so lange
wie möglich mit dieser kleinen Menge an Gas (= Energie) auskommen.
Stellen Sie sich nun vor, dass Sie Tee kochen. Was würden
Sie verwenden, um so wenig wie möglich an Gas zu verbrauchen,
Eiswürfel oder warmes Wasser?
Sie lächeln. Natürlich, Sie würden das warme Wasser
verwenden.
Die Energie des Gases gleicht unserer Lebensenergie, die uns für
einen Tag und für ein ganzes Leben zur Verfügung stehen.
Und das Wasser oder die Eiswürfel gleicht unserer Ernährung.
Woher kommt unsere Lebensenergie?
Nach der TCM gibt es zwei Quellen an Energie (= Qi). Qi ist der
Atem des Lebens. Der Motor, der alles nährt, verwandelt und
auch zerstört. Die eine Quelle ist die Vorgeburtliche. Wir
bekommen zum Zeitpunkt unserer Zeugung von unseren Eltern Energie
mit. Dieses Qi steht uns als Notreserve' zur Verfügung
und wir können es mit meditativen Übungen pflegen.
Die zweite Quelle können wir besser beeinflussen. Es ist
das Qi, das wir für unser tägliches Leben benötigen.
Es erneuert sich zum größten Teil über die tägliche
Nahrung und den Schlaf.
Qi ist für unzählige Vorgänge in unserem Organismus
wichtig. Solange das Qi sich bewegt, lebt der Organismus.
Sie selber bemerken die Energie, wenn sie Ihnen fehlt. Sie sind
müde und ausgelaugt. Sie spüren auch, wenn sich das
Qi staut. Sie haben Schmerzen. Manchmal gehen Schmerzen weg, wenn
wir uns bewegen oder die Stelle streicheln oder massieren. Durch
Bewegung kommt das Qi wieder in Fluss - der Schmerz verschwindet.
(Schmerzen können aber auch aus anderen Gründen entstehen.
Unklarheiten klären Sie bitte mit Ihrem Arzt ab.)
Der Ursprung der TCM
In China begann man schon vor 4000 Jahren die unterschiedliche
Wirkung von Lebensmittel auf den Menschen zu beobachten. Die alten
Chinesen stellten fest, dass Temperatur, Geschmack und Farbe der
Nahrung auf die Organe unterschiedliche Wirkung haben. Sie erkannten,
dass Menschen auf dasselbe Nahrungsmittel zu jeder Jahreszeit
anders reagieren. Und sie bemerkten, dass jeder Mensch auf das
gleiche Nahrungsmittel anders anspricht.
Mit der Temperatur ist aber nicht nur die Esstemperatur gemeint.
Jedes Lebensmittel hat eine bestimmte Temperaturwirkung im Körper.
Manche wirken kühlend, andere neutral oder erwärmend.
Kühlende Nahrungsmittel helfen unserem Körper im Sommer,
belasten ihn aber im Winter. Diese Erkenntnis können wir
bewusst nutzen, wenn wir Fieber haben. Dann hilft uns zum Beispiel
eine kühlende Birne. Wenn wir aber im Sommer zu viel Eis
gegessen haben, hilft uns unter Umständen eine Scheibe Ingwer,
die Birne würde unsere Übelkeit noch verstärken.
Um zu erkennen, welche Nahrungsmittel wann am Besten gegessen
werden, schauen wir uns bei Mutter Natur um. Sie lässt in
jeder Jahreszeit und in jedem Klima genau das wachsen, was für
den Organismus optimal ist.
Welche Nahrung ist nun optimal?
Zurück zu unserem Modell der Gasflasche. Sie erkennen, dass
warme Nahrung für unseren Körper besser zu verwerten
ist. Er braucht weniger Energie, um die Nahrung aufzuwärmen'
oder gar zu kochen. Sie kochen und erwärmen Ihre Nahrung
auf dem Herd und nicht mehr in Ihrem Magen und Darm.
Wenn Sie sich näher mit der Energie in der Nahrung beschäftigen
möchten, ist der erste Schritt über die warme Nahrung
und warmen Getränken. Später wählen Sie nur mehr
Nahrungsmittel der Saison aus und spüren die Wirkung der
Nahrungsmittel auf Ihren Organismus. Sie stellen sich aus erwärmenden,
kühlenden und neutralen Lebensmitteln immer genau die Mahlzeit
zusammen, die Ihrem persönlichen Bedürfnis entspricht.
Bald schon spüren Sie positive Veränderungen in Ihrem
Energiehaushalt und wagen sich weiter hinein in die leckere energetisierende
Welt der TCM-Ernährung. Und Ihnen bleibt genügend Energie
bis zum Tagesende.