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Die wunderbare Welt der Windkraft Artikel

Windkraft - Alternative zu Atomenergie

Die Zukunftsindustrie setzt auf Windkraft, die langsam die Atomenergie überholt und als alternative Stromquelle auch neue Jobs in Österreich schafft. Rund 200 Windräder versorgen heute 100.000 österreichische Haushalte mit heimischer, sauberer Energie.

 

 

 

 

Ende 2002 drehten sich in Österreich 164 Windkraftanlagen mit einer gesamten installierten Leistung von rund 140 Megawatt, für 2003 erwarten wir eine Verdopplung dieser Leistung. Das österreichische Windenergiepotenzial ist damit jedoch noch lange nicht erschöpft: rund 10 % des Stromverbrauchs könnte man sinnvoll mit Windenergie decken.

Dass sich Windenergienutzung nur im Küstengebiet lohnt, konnten die österreichischen Windkraftbetreiber Anfang der 90er-Jahre Lügen strafen: Während Meteorologen der Meinung waren, dass in Österreich kein Potenzial für die Windkraftnutzung zur Verfügung stand, bewiesen eigensinnige Pioniere mit Windmessungen, dass an den guten Standorten in Österreich die Windverhältnisse so gut wie 10 km hinter der Nordseeküste sind.

Windkraft überholt Atomenergie

Beeindruckend ist die weltweite Entwicklung: Ende 2002 waren weltweit insgesamt 31.127 MW Windkraft installiert. Damit können ca. 16 Millionen europäische Haushalte mit Strom versorgt werden. Wäre diese Strommenge in Kohlekraftwerken erzeugt worden, hätten dafür 26 Millionen Tonnen Kohle verbrannt werden müssen, das entspricht rund einer Million LKW-Lastzügen bzw. 26.000 Lastzügen. Seit 1998 wird jedes Jahr weltweit mehr Windkraftleistung neu errichtet als Atomkraftleistung.

Drei Viertel der installierten Leistung befinden sich in Europa. Wenn man bedenkt, dass die Energieabhängigkeit der EU bis zum Jahre 2030 von derzeit 50 % auf knapp 70 % anwachsen wird, stellt dies einen entscheidenden Schritt in Richtung Energieunabhängigkeit dar. Der Großteil der Windräder befindet sich in jenen europäischen Staaten, die gesicherte rechtliche Rahmenbedingungen für die erneuerbaren Energien geschaffen haben. Es handelt sich insbesondere um Deutschland, Spanien und Dänemark, die auf Grund von Einspeisegesetzen früh die Voraussetzungen für diesen Boom geschaffen haben. So deckt Dänemark mittlerweile 18 % seines Elektrizitätsbedarfes aus Windkraft. In Deutschland drehen sich bereits 14.000 Windräder, damit werden über 4 % des Elektrizitätsbedarfes abgedeckt. Durch das starke Wachstum steigt dieser Anteil derzeit um etwa 1% jährlich.

Neues Ökostromgesetz

Auch in Österreich hat man mittlerweile die Zeichen der Zeit erkannt. Am 10. Juli 2002 hat der Nationalrat ein Ökostromgesetz beschlossen. Dieses Gesetz regelt die Voraussetzungen für und die Förderung der Erzeugung elektrischer Energie aus Erneuerbaren Energieträgern, es bekräftigt die Ziele zum Ausbau der Erneuerbaren Energien, die schon vom Elektrizitätsgesetz ElWOG bekannt sind. Bis 2008 sollen die Ökoenergien 4 % der Stromabgabe an Endverbraucher betragen, die Kleinwasserkraft (bis 10 MW) soll 9 % erreichen. Diese Ziele ergeben sich aus dem 78,1 %-Ziel der Erneuerbaren-Energien-Richtlinie. Das Ökostromgesetz setzt diese Richtlinie, die im September 2001 in Kraft getreten ist, um.

Zur Erinnerung: Die Erneuerbare-Energien-Richtlinie stellt den vorläufigen Höhepunkt der Bemühungen auf offizieller europäischer Ebene dar, einen Rahmen zu schaffen, der mittelfristig zu einem erheblichen Anstieg des Ökostromanteils in der EU beiträgt. Ihr Ziel ist es, den Ökostromanteil am Gesamtelektrizitätsverbrauch der EU, der 1997 13,9 % betrug, bis 2010 auf 22,1 % auszubauen. Der Richtwert für Österreich für das Jahr 2010 beträgt 78,1 % (gegenüber 70 % im Jahr 1997).

Zur Erreichung dieses Zieles legt das neue Ökostromgesetz eine Abnahmepflicht und Mindestpreise für die Elektrizität aus Erneuerbaren Energien fest. Neu ist, dass der Wirtschaftsminister in Einvernehmen mit dem Umweltminister, dem Justizminister und den Ländern bundesweit einheitliche Einspeisepreise festzulegen hat. Der Einspeisepreis für Windenergie beträgt laut dieser Ökostromverordnung 7,8 Cent pro kWh, dieser Preis ist für die Dauer von 13 Jahren garantiert.

Zukunftsindustrie

Dass eine verstärkte Nutzung der Erneuerbaren Energien der Volkswirtschaft mehr bringt, als sie kostet, belegen Erfahrungen aus den Vorreiterländern der Ökoenergien. Das deutsche Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sieht regelmäßige Berichte über den Stand der Markteinführung für erneuerbare Energien und der Kostenentwicklung vor. Diesem Auftrag ist die deutsche Bundesregierung mit einem am 28. Juni 2002 vorgelegten Erfahrungsbericht nachgekommen. Die Analyse stützt sich auf Studien zur Markt- und Kostenentwicklung bei Erneuerbaren Energien, die im Auftrag des deutschen Wirtschaftsministeriums durch das Institut für Ökologische Wirtschaftsforschung erstellt wurden. Der Bericht bestätigt den Erfolg des EEG: Der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch ist von 5,2 % im Jahr 1998 bis auf knapp 7,5 % im Jahr 2001 gestiegen und dürfte in Kürze die 8 % überschritten haben. Die Branche erreichte im vergangenen Jahr einen Umsatz von weit über 6,5 Milliarden Euro. 120.000 Arbeitsplätze sind im Bereich erneuerbare Energien entstanden. Alleine im Jahr 2001 haben die Erneuerbaren Energien neben Luftschadstoffen rund 35 Mio. Tonnen Treibhausgase vermieden.

1750 Windjobs in Österreich

Obwohl Österreich erst über im Vergleich zu 13.000 MW in Deutschland mickrig erscheinende 170 MW Windkraft verfügt, hat die Windkraft auch hierzulande allein in der Zulieferindustrie für Windkrafthersteller über 700 Arbeitsplätze geschaffen. Dazu kommen 830 Arbeitkräfte, die durch die Errichtung der Anlagen (Fundamente, Wegebau, Netzausbau etc.) im heurigen Jahr gebraucht werden sowie weitere 200 Jobs, die durch den laufenden Betrieb dieser Anlagen (Wartung, etc.) geschaffen werden. In Summe sichert die Windkraft in Österreich also 1750 Jobs.

Die beiden wichtigsten Firmen, die sich im internationalen Windmarkt behaupten, sind die oberösterreichische Firma Hexcel Composites, die Material für die Flügel des dänischen Weltmarktführers Vestas liefert, und die VA-Tech Elin EBG Motoren GmbH. Hexcel Composites verwendet dazu ein innovatives Produkt, das mit dem Verbundkunststoffen aus der Schiindustrie verwandt ist. Es ermöglicht eine leichtere Bauweise der Flügel bei höherer Qualität und niedrigerer Umweltbelastung. Die 130 österreichischen Mitarbeiter erwirtschaften 72,67 Millionen Euro Umsatz, davon entfallen 29 Millionen Euro auf das Windgeschäft. Die Traditionsfirma VA-Tech Elin EBG Motoren GmbH ist weltweit einer der führenden Generatorenlieferanten in der Windbranche. Mit 225 Mitarbeitern wurden heuer 42 Millionen Euro umgesetzt, mehr als 20 Millionen Euro davon entfallen auf die Windbranche.

Höchstgelegener Windpark der Welt in Oberzeiring

Nach einer Planungszeit von über vier Jahren und mit einem Investitionsvolumen von ca. 24 Millionen Euro ist im Dezember vergangenen Jahres der höchst gelegene Windpark der Welt ans Netz gegangen. Seither drehen sich in der steirischen Gemeinde Oberzeiring auf knapp 2000m Seehöhe elf Windkraftanlagen vom Typ Vestas V66. Die Anlagen haben eine Nabenhöhe von 60m, einen Rotordurchmesser von 66m sowie eine Leistung je Anlage von 1,75 MW. Der Windpark wird jährlich über 40 Millionen kWh sauberen Strom produzieren und etwa 15 Millionen Liter Öl einsparen.

Der Tauernwindpark Oberzeiring stellt eine Pionierleistung in der Nutzung der Windkraft dar. In derart extremen Klima auf hochalpinen 2000 Metern wird erstmals in dieser Größenordnung umweltfreundlicher Strom produziert. Die Branche beobachtet mit lebhaftem Interesse das Entstehen und den Betrieb des ersten hochalpinen Windparks, da ein Erfolg des Tauernwindparks bisher ungenützte Potentiale eröffnet und ein österreichischer Exportschlager werden kann. Die EU, der Bund und das Land Steiermark unterstützten das Projekt. Viele begeisterte Privatanleger investierten als Aktionäre der WEB Windenergie AG, die mit 20% an der Tauernwind Windkraftanlagen GmbH beteiligt ist, in das Windkraftprojekt.

Einen Höhepunkt erreichten die Bauarbeiten beim Transport der Rotorblätter. Die 34 Rotorblätter sollten mittels Hubschrauber zum 1 900m hohen Standort geflogen werden. Der erste Transport mit den Hubschraubern war vergangenen August im Rahmen eines Presse- und Besuchstags auf der Baustelle mit Spannung erwartet worden. Bereits in der Nacht hatten Regenfälle die Lagerplätze aufgeweicht, auch am Morgen ließ der Regen nicht nach. Tiefhängende Wolken und aufkommender Nebel begleiteten den Start des ersten Fluges. Der russische 5 000 PS-Hubschrauber Modell Antonov mit einer Transportkapazität von 5 Tonnen konnte nur in der Früh zwei Mal fliegen, dann verschlechterte sich das Wetter dermaßen, dass bis zum Nachmittag an weitere Transportflüge nicht mehr zu denken war. Als gegen fünf Uhr wieder optimale Flugbedingungen herrschten, stellte sich heraus, dass durch den Regen an einem Hubschrauber-Ventil ein Schaden entstanden war. Die Verantwortlichen entschieden sich für den Abbruch der Arbeiten. Bei besseren Bedingungen konnte der Transport per Helikopter dann Anfang September erfolgreich absolviert werden.

Heiß umkämpft

Das Ökostromgesetz ist ein wichtiger Schritt zu einem nachhaltigen Energiesystem, ein solches unerlässlich für einen erfolgreichen Kampf gegen den Klimawandel. Industrie und Wirtschaft versuchen jedoch schon wieder, diesen wesentlichen Baustein zu untergraben, da sie durch „teuren Ökostrom“ den Wirtschaftsstandort Österreich gefährdet sehen. Die Erneuerbaren Energien stoßen in der Bevölkerung jedoch auf einen breiten Konsens und die ÖsterreicherInnen fordern einen Umstieg auf saubere Energieerzeugung ein. Dass sich heute über 200 Windräder bei uns drehen, obwohl vor zehn Jahren niemand die Windenergienutzung in Österreich für möglich gehalten hat, gibt uns Auftrieb für die nächsten Schritte.

1 Windrad: Strom für 1000 Haushalte

Eine moderne Windkraftanlage erzeugt Strom für 1000 Haushalte. Sie hat eine Leistung von 2 Megawatt und beachtliche Dimensionen: Der Turm ist 65 bis 100 Meter hoch und hat 200 Tonnen, die Rotorblätter sind 40 Meter lang und haben jeweils 10 Tonnen. Damit wird eine Kreisfläche von einem halben Hektar „abgeerntet“. Das Maschinenhaus ist 60 Tonnen schwer. Eine solche Anlage erzeugt rund 4 Mio. kWh Strom pro Jahr. Das ist Strom für 1000 Haushalte. So werden jährlich 4000 t CO2- Emissionen vermieden. Würde man denselben Strom in Wärmekraftwerken erzeugen, müssten dafür 1,25 Mio. l Öl verheizt werden, das sind 55 LKW-Lastzüge Öl.

Erkunden Sie eine Windkraftanlage

Im Windpark Bruck an der Leitha werden Besichtigungen (inclusive Turmbesteigung) des Windparks angeboten.
Unkosten-Beitrag: Kinder 1,5 €, Erwachsene 3,5 €
Ab 20 Personen Ermäßigung von 20%

Windpark Bruck an der Leitha
Wienergasse 4
2460 Bruck an der Leitha
Tel 02162 68100–16, www.energiepark-bruck.at

 


Autorin: Dr. Ursula Nährer 

Juristin bei der IG Windkraft. Schon Mitte der 90er-Jahre verfolgte sie mit lebendigem Interesse die Entwicklung des Windparks Haindorf in NÖ und freute sich wie ein Kind, als im August 2000 tatsächlich die beiden Enercon E66-Anlagen errichtet wurden. Durch ihre Arbeit an einer Dissertation über die rechtlichen Rahmenbedingungen erneuerbarer Energien blieb sie in der Windszene hängen und ist seit 2001 mit viel Begeisterung in dieser spannenden und zukunftsträchtigen Branche tätig.
Email: u.naehrer@igwindkraft.at

Alles zur Windkraft erfahren Sie bei der
Interessengemeinschaft Windkraft Österreich
Wienerstraße 22, A-3100 St. Pölten
weitere Infos: www.igwindkraft.at/ 

Quelle: “Natürlich Leben”, Ausgabe 3-03, A-6300 Wörgl, Christian Plattner Str. 8





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