Traditionelle & Alternative Methoden

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TCM  Das Spiel mit dem Feuer Artikel

Traditionielle chinesische Medizin

Die chinesische TCM Medizin beruht auf der Fünf-Elemente-Lehre und arbeitet mit dem Prinzip der fünf organischen Funktionsreise.    

Kennen Sie das: „Ich laufe heiß“, „i wer narrisch“, „mich z‘reisst‘ s“, „ich könnt´ aus der Haut fahren“...,
lauter Begriffe, die in der Mundart unserer Sprache ziemlich konkret emotionale Zustandsbilder beschreiben.
Und diese Zustandsbilder haben eine sehr direkte Verbindung zu den organischen Funktionskreisen unseres Seins.

 

 

 

Nach der Fünf-Elemente-Lehre in der chinesischen Medizin gibt es fünf organische Funktionskreise, die außer der körperlichen auch eine klar definierte emotionale Bedeutung haben:

1. Leber-Gallenblase ist in Disharmonie für Frust und Zorn zuständig

2. Herz-Dünndarm ist in Disharmonie für geistige Übererregung wie auch Schreckhaftigkeit verantwortlich

3. Milz-Magen steht in Disharmonie für exzessives Grübeln und Sorgen

4. Lunge-Dickdarm für Trauer 

5. Niere-Blase für Angst.

Das heißt, dass jede dieser Organgruppen für einen ganz bestimmten emotionalen Zustand verantwortlich ist, und diese Tatsache macht sich der TCM Arzt auch für seine energetische Diagnose zunutze!

Wie entstehen Emotionen nach dem chinesischen Verständnis? Um den Rahmen dieses Artikels nicht zu sprengen, werde ich mich heute auf jene drei Funktionskreise beschränken, welche in der Psychohygiene unserer Zeit die herausragendsten Rollen spielen: Herz, Leber und Nieren oder Übererregung, Zorn und Angst, eigentlich DIE Kardinalthemen unserer Gesellschaftspathologie!

Die Leber

GAN, wie sie im Chinesischen heißt, ist für den freien, geschmeidigen Qi-Fluss im Körper verantwortlich. Qi, die Lebenskraft MUSS fließen. Sie steht für alles, was uns am Leben hält und das ist in der Einheit von Geist/Körper zu verstehen. Fließt Qi nicht, kommt es zum Stau oder auch: weil es Stau gibt, fließt Qi nicht! Am bildhaftesten ist das mit einer Hochsommerszene auf der A2 zu vergleichen: Sonntag Nachmittag – flottes Tempo, es geht dahin, alles ok – plötzlich Warnblinken, Geschwindigkeitsreduktion, Stau, Stopp, nix geht mehr. Du relaxt vorerst, aber die Sonne scheint heiß in dein Auto. Du steigst aus und siehst vor dir eine kilometerlange Autoschlange, hinter dir ebenso... es gibt einfach kein „Raus“ hier, du bist mitten drin, die Hitze wird unerträglich, die Gedanken kreisen wie wild und erzeugen Druck. Ein einziges unbedachtes Wort deines Partners lässt dich explodieren.

Stress und Druck sind es, die den Qi-Fluss der Leber beeinträchtigen. Energetisch bedeutet das Folgendes: Irgendetwas „drückt“ auf die Leber. Die reduziert daraufhin ihre Energie, Qi durch den Körper zu treiben.

 

Es kommt

1. zum sehr langsamen Energiefluss oder zum Stopp;

2. weil die Leber ja auch Blutspeicher ist und das Blut an sich fest mit dem Qi gekoppelt ist, kommt es dadurch zu einer Mangelversorgung an Qi UND Blut im gesamten Körper.

3. Da Qi nicht fließt und sich staut, kommt es zum Druck bis Überdruck, Druck erzeugt Hitze, Hitze verzehrt Yin, Blut und Körperflüssigkeiten. Das Leber-Yin ist also geschwächt, kann sein gekoppeltes Yang in der Balance nicht mehr halten und dieses schießt – puff ! – nach oben und manifestiert vom Kopfschmerz bis zum Tobsuchtsanfall eine breite Palette heißer Energie in den oberen Etagen des Körpers.

Vom Arzt bekommt man dann je nach Symptomatik von der Schmerztablette bis zum Betablocker jede Menge Chemie und fixiert somit einen Energiezustand, der schlichtweg nur nach einem Ausgleich verlangt: Nach der TcM würde man mit Hilfe der Akupunktur die Stagnation beseitigen, so eine Art „Aufräumarbeit“ leisten, und mittels der Kräutertherapie könnte man sehr einfach und bequem Yin und Blut nähren und stärken.

Diätstrategien und QiGong-Übungen würden die therapeutische Unterstützung gemäß der TCM abrunden. Das Qi würde wieder fließen, das Leberblut wäre wieder gekräftigt und die Yin-Yang-Harmonie wieder hergestellt, einfach ausgedrückt: der Mensch würde sich wieder wohlfühlen!

Das Herz

Das Herz ist in der chinesischen Medizin der Chef aller Organe, denn, so wie die Leber die „Wanderseele“ beherbergt, beherbergt das Herz den SHEN, den Geist, den „Spirit“ eines Menschen. Das ist jene Kraft, Energie, die bei einem gesunden Menschen aus den Augen funkelt wenn er dich ansieht, jene Ausstrahlung, die sich irgendwann im Leben zum persönlichen Charisma formt. Der Shen gibt die Farbe im Leben, die persönliche Note, das, was jemanden in seiner/ihrer Individualität tatsächlich ausmacht.
Der SHEN ist verantwortlich für Sehkraft und Gedankenklarheit, für geistige Ruhe und spirituellen Fortschritt.

Das Herz liegt anatomisch und energetisch über der Leber, das heißt, wenn die Leber „spinnt“ und ihr Yang hochzischen lässt, wird dadurch auch das Herz in Mitleidenschaft gezogen, was massive Disharmonien zur Folge hat: auch hier kann das Herzblut/qi verbraucht werden bzw. stagnieren, auch hier kann „herrenloses“ Yang (wenn es nicht mehr vom Yin gehalten wird) aufsteigen. Herzklopfen, innere Unruhe, Sehstörungen und Schreckhaftigkeit können die Folge sein.

Aber auch Schleim, ein großer „Übeltäter“ in der TCM, kann die Herzöffnungen verlegen und somit den SHEN entweder ein- oder aussperren. Beides ergibt eine Symptomatik, die sich von der Basis her so anfühlt, als würde man nicht in sich ruhen! „Man sieht nur mit dem Herzen gut“ sagt der Kleine Prinz und beweist damit, dass er ein chinesischer Weiser gewesen sein muss, denn sowohl materielle wie spirituelle Sehkraft (sprich: erfühlen oder Mitgefühl) sind eine Funktion des SHEN. Ist er in irgendeiner Form „beleidigt“ oder angegriffen, manifestieren sich daraus psychische Probleme unterschiedlichen Schweregrades... von der Schlaflosigkeit bis zur Neurose!

Auch hier läuft der therapeutische Ansatz wie oben beschrieben, also z.B. die Stagnation durchbrechen, den Schleim lösen und vertreiben, das Yin und das Blut nähren, etc. (Ich verwende hier bewusst jene Ausdrucksweise, wie sie auch in der TcM von jedem Chinesischen Arzt verwendet wird.)

Kommen wir nun als Letztes zum Angstthema, der Psychopathologie der Nierenenergie. Das ist ein ganz großes Kapitel in der TCM und ich möchte ihnen, lieber Leser, liebe Leserin, die vielen Möglichkeiten der Disharmonieentstehung in einer der nächsten Ausgaben erläutern. Nur soviel: in den Nieren ist unsere gesamte Lebenskraft gespeichert.

Nieren sind die Mutterenergie des Körpers

Dieses Reservoir entleert sich physiologisch mit zunehmendem Alter. Körperliche wie seelische Traumen, übermäßige Sexualität, Drogen oder als auch zu viele Schwangerschaften können die Nierenkraft erschöpfen.
Die Nieren sind die Mutterenergie in unserem Körper, sie versorgen das gesamte System mit Qi, Yin und Yang. Sind die Nieren verbraucht, geht nichts mehr, das heißt: hier haben wir es mit jenem Organ zu tun, das wir am meisten pflegen und bewahren sollten. Ist die Nierenenergie geschwächt, bleibt eine Kraft übrig, die dem Leben absolut kontraproduktiv gegenübersteht: Angst! Auch in der TCM gilt, was in „Gesprächen mit Gott“ zu lesen ist: Angst ist das Gegenteil von Liebe (und damit von Leben, denn Liebe ist eine Funktion des SHEN und ohne SHEN kein menschliches Leben). Hier könnte man auch sagen: Ist das Feuer der Nieren (das so genannte Lebensfeuer) schwach, bleibt Kälte im System übrig und diese Kälte nennen wir Angst. Alles zieht sich zusammen, wird langsam und erfriert.

Sie sehen also, liebe Leser, bei diesem Thema geht es sehr stark um Hitze und Feuer, entweder zu viel oder zu wenig, Fülle oder Leere, Yang oder Yin. Das Spiel mit dem Feuer ist für mich ein flexibles Balancieren zwischen allen Kräften, die unser Leben beeinflussen. Wie wir damit praktisch und im Alltag umgehen können, wird Thema einer der nächsten Ausgaben des Jera-Magazins sein. Bei Interesse besteht auch die Möglichkeit eines Workshops, in dem mit teilweise daoistischen/buddhistischen Techniken erlernt werden kann, unsere Emotionen zu beeinflussen. 

 

Autor: Dr. Thomas Gefaell

weitere Infos: www.shenmen.org/ 





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