Zurück in mein Ich Seminar in Wien 11.06.2024

Im alltäglichen Gebrauch ist immer wieder einmal zu hören, dass da jemand in einer Opferhaltung fest steckt und nicht aus seiner Opferhaltung herauskommt oder dass sich jemand anderer täterhaft verhält. Was ist damit gemeint und was ist der Hintergrund dafür? Wie entstehen überhaupt diese Haltungen/Muster und Verhaltensweisen?

Menschen, die sich innerlich gerade in einer Opferhaltung befinden können z.B. sagen: Ich schaff das nicht, ich kann das niemals, immer passiert mir so etwas, warum bin ich vom Schicksal so gestraft und können damit ihre Umgebung in Ohnmacht versetzen oder ein Gefühl des Ärgers auslösen und werden unter Umständen auch passiv aggressiv erlebt. In einer täterhaften Haltung dominiert häufig die Kampfbereitschaft zum Angriff, zur aggressiven Verteidigung, Schuldzuweisungen zu machen u.a. Hintergrund für Opfer-und Täterhaltungen ist eine innere Täter-Opferdynamik und die Ursache dafür sind unsere erlebten Verletzungen und/oder Traumatisierungen. Hinter Opfer-und Täterhaltungen stehen also verletzte innere Anteile, die unserer Zuwendung und unser Mitgefühl brauchen. Eine innere Täter-Opferdynamik zeigt sich oft nicht nur auf der psychisch-emotionalen Ebene, sondern kann sich auch auf der körperlichen Ebene z.B. in Form von Autoimmunreaktionen oder Autoimmunerkrankungen zeigen, wo sich der Körper selbst angreift.

In den ioPT Anliegenarbeiten können wir nun bemerken, dass dies gar nicht immer so einfach ist, diesen verletzten inneren Anteilen zu begegnen. Manchmal steht beispielsweise ein Anliegenbringer oder Anliegenbringerin vor solch einem inneren verletzten Anteil und kann diesem erst einmal nur in der täterhaften Abwehr begegnen: „ich mag dich gar nicht, du bist so schwach, ich will nie wieder schwach sein…..“ wenn es dann gelingt sich den inneren Anteilen mit Mitgefühl zu zuwenden, kommen die Gefühle ins Fließen, innere Weichheit entsteht und Mitgefühl mit sich selbst zu bekommen ist möglich.


Ich möchte zu dem Themenabend einladen und wie immer erst einmal theoretisch auf das Thema etwas eingehen und Raum für Austausch und Fragen geben. Im Anschluss soll dann jemand die Möglichkeit haben, eine Anliegenarbeit für sich zu machen. Es muss kein bestimmtes Thema für diese Anliegenarbeit/Selbstbegegnung sein.
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