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Krafttier - Reh Artikel

Krafttier - Reh

"Sanftmut"

Das Reh ist ein sehr anmutiges Tier, seine Bewegungen sind sanft und weich. Es gilt als Kulturfolger, ist anpassungsfähig und weit verbreitet. Rehe kommen von reinen Feldrevieren in der Tiefebene bis in die Waldregionen der Gebirge vor. Im Unterschied zu den Hirschen ist das Reh ein „Schlüpfertyp“. Als solcher bevorzugt das Reh unterwuchsreiche Waldgebiete oder Buschzonen. Es ist sehr wählerisch bei der Nahrungsauswahl. Das Reh lebt nicht in Rudeln, sondern einzeln territorial. Nur im Winter sieht man manchmal kleinere Gruppen zusammen, welche sich in den Sommermonaten wieder auflösen.

 

Das Rehgeweih, das nur der Bock trägt, ist kurz und besitzt scharfe Enden. Nach dessen Abwurf im November bis Dezember wird, während der 80 Tage dauernden Bastzeit das neue Geweih gebildet, das sofort verfegt wird. Die Brunftzeit findet im Juli und August statt. Die Böcke markieren junge Bäume und schaffen Territorien, welche sie wild entschlossen, verteidigen. Jede Ricke, so nennt man das weibliche Reh, die durch dieses Territorium zieht und mit ihrem Fiepen die Aufmerksamkeit des Bocks auf sich lenkt, wird als Partnerin gesehen. Im Paarungsspiel lässt sich die Ricke von ihrem Auserwählten oft stundenlang jagen, bevor es zur eigentlichen Paarung kommt. Die stärkeren Böcke, die verschiedene Partnerinnen decken, brauchen eine ungeheure Kondition und sind oft Ende Sommer sehr erschöpft und abgemagert.

Obwohl die Paarung im August stattfindet, beginnt das Ei-Implantat erst im Spätherbst mit seiner Entwicklung. So hat das Reh genügend Zeit, um sich nach der Paarung noch Reserven an Fett für die Schwangerschaft und den Winter anzufressen. Erst im darauffolgenden Mai oder Juni werden die kleinen Rehkitze, meistens Zwillinge, an einer verborgenen Stelle im hohen Gras geboren. Die großen braunen Augen blicken unendlich sanft.

Krafttier Botschaft Reh

Sind Sie dem zarten, scheuen Reh begegnet, will es Sie sanft auf Ihren Mut hinweisen, der Rehbock vielleicht auch ein bisschen auf den Heldenmut. Mut an und für sich hat viel mit einer friedvollen Kraft zu tun. Sanftmut ist eine liebevolle Art der Durchsetzungskraft. Mut ohne Sanftheit ist in sehr vielen Fällen nahe an der Dummheit. Sanftmut beinhaltet Achtsamkeit und Einfühlsamkeit, also Fingerspitzengefühl.

Das Reh will Ihnen sagen, dass Sie Ihren Weg gehen sollen und dabei eigenständig bleiben, dass Sie einen Schritt vor den anderen setzen sollen auf dem Weg Ihres Herzens. Sanftmut ist keine Sturheit, das weit geöffnete Herz ist, wie die großen trichterförmigen Ohren des Rehs, auf das Umfeld gerichtet. Es zeigt Ihnen den Weg, den Sie im Dickicht der anderen Wege gehen können, ohne jemandem weh zu tun, aber auch ohne sich selber zu verleugnen. Sanftmut lässt Sie ausweichen, wo die Hindernisse der anderen unüberwindbar sind, Sanftmut gibt Ihnen aber auch die Durchsetzungskraft, indem Sie, um Ihren Weg zu gehen, manchmal ein paar Gefühlszweige Ihrer Mitmenschen etwas verbiegen müssen. Sanftmut ist also keine Unterordnung, auch keine Anpassung. Wie Sie gesehen haben, ist das Reh ein sehr eigenständiges Tier, das sich kaum an andere bindet. Also ist die Botschaft des Rehes auch die Eigenständigkeit, doch nie ist es die Botschaft des Kampfes.

Vertrauen Sie Ihrer Ausdauer und vertrauen Sie der Kraft Ihres Herzens. Die Liebe zum eigenen Sein ist schließlich die größte Kraft, die Ihrem Weg zugrunde liegt, und nichts kann sich dieser Kraft in den Weg stellen. Seien Sie zu sich selbst, aber auch zu den Menschen um Sie herum sanft, lassen Sie sich und auch den anderen bedingungslos Ihre Liebe spüren. Vermeiden Sie es, schmollend, um Aufmerksamkeit zu haschen, und vermeiden Sie es, im Selbstmitleid zu baden. Diese beiden Kräfte sind die schlimmsten Gegner der Sanftmut. Sie machen Sie unmündig und abhängig.

 

Dieser Artikel ist ein Auszug aus dem Buch "Tierisch gut - Tiere ein Spiegel der Seele" von Regula Meyer









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