Mit der Kinesiologie die Selbstheilung aktivieren, Wohlbefinden und Stressresistenz erhöhen und Toxine gezielt ausleiten.
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Über zwei Dinge wurde in der Pandemie in Europa öffentlich nicht debattiert: wie kann man einer Infektion der oberen Atemwege mit „Hausmitteln“ vorbeugen – und wie kann man Angehörige der Risikogruppen gesünder machen, so dass ein schwerer Verlauf von Covid- 19 unwahrscheinlicher wird.
Man wusste, dass Übergewicht, Diabetes, Arteriosklerose und damit zusammenhängende Herz-Kreislauferkrankungen Grunderkrankungen sind, die einen schweren Verlauf von Covid-19 ermöglichen. Dennoch wurden in den europäischen Ländern keine Fitness- und Ernährungsprogramme lanciert, die eine positive Wirkung auf Atemwege, Blutgefäße und Immunsystem gehabt hätten.
Es ist fast so, als hätte es in Europa nie Keuchhusten, Tuberkulose, Angina, Grippe, chronische Bronchitis und Asthma gegeben. Bei allen Infektionen der Atemwege werden seit Anbeginn der Menschheit Kräuter als Tee oder Extrakt zu sich genommen, oder ihre heilsamen Wirkstoffe und Öle in die Haut eingerieben, so dass sie über das Blut zu Lunge und Schleimhäuten gelangen.
Wenn man bei uns positiv auf Corona getestet ist, wartet man, bis die Infektion entweder vorbeigeht – oder bis es so schlimm wird, dass man mit der Ambulanz ins Spital gebracht wird. Dazwischen gibt es nichts. Außer Quarantäne wurde keine Maßnahme empfohlen.
INTEGRATIVE MEDIZIN
Zu Beginn der Pandemie im Februar 2020 gab es in Wuhan ein halbe Million mit SARS-CoV-2 Infizierte. Da es 2020 keine Impfstoffe zur Behandlung von Covid-19 gab, wurden die Patienten vermehrt mit Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM) behandelt. Wie das Hubei Provinz Krankenhaus für Chinesische und Westliche Medizin in Wuhan gibt es in ganz China viele Spitäler, in denen sowohl westliche als auch TCM beim gleichen Patienten eingesetzt werden.
Bis heute sind in ganz China deutlich mehr als die Hälfte der positiv auf SARS-Cov-2 getesteten Patienten integrativ sowohl mit TCM als auch mit westlicher Medizin behandelt worden. Traditionelle Kräutermischungen, Schröpfen, Moxibustion und Akupunktur wurden zusätzlich zu den schulmedizinischen Therapiemöglichkeiten von Beginn an in die nationalen COVID-19-Behandlungsrichtlinien aufgenommen. TCM vermag bei den meisten Menschen vorbeugend schwere Verläufe von Covid-19 gar nicht erst entstehen lassen, sowie schon entstandene schwere Verläufe zu mildern und so die Sterblichkeitsrate deutlich zu senken.
TCM-DIAGNOSTIK
TCM-Diagnostik teilt Symptome nach den „Klimafaktoren“ Hitze, Kalte, Wind, Feuchtigkeit, Trockenheit und Kombinationen dieser „Klimafaktoren“ wie Wind-Kalte, Wind-Hitze oder Feuchtigkeit-Kalte ein. Mit Pulsdiagnostik kann der energetische Zustand der Zwölf Organe an zwölf verschiedenen Pulstaststellen beider Handgelenke ermittelt werden. Nach Befragung der Symptome, Puls- und Zungendiagnostik wird eine Diagnose gestellt und danach die entsprechenden Kräutermischungen ausgewählt und verabreicht, sowie die dem Krankheitsbild entsprechenden Akupunkturpunkte geschröpft, gemoxt oder akupunktiert. Beim Moxen werden einzelne Punkte oder Meridianverläufe mit einer glühenden Zigarre aus Beifuß (Artemisia vulgaris) erhitzt.
QING FEI PAI DU TANG (QFPDD)
Qing Fei Pai Du Tang (QFPDD) ist eine der Kräutermischungen, die sich zur Milderung der Symptome von Covid-19 bewährten. Im Fuwai Hospital in Wuhan wurde 2020 eine Studie mit QFPDD an 8.939 Patienten durchgeführt. 2.565 Patienten (28,7 %) bekamen QFPDD. In dieser Gruppe war die Mortalität 1,2 %; in der anderen Gruppe, die kein QFPDD bekam, starben 4,8 %.
Die Studie stellte auch fest, daß nicht nur die Sterblichkeit durch Verabreichung von QFPDD um drei Viertel gesenkt wurde, sondern auch Leber und Niere durch die Verabreichung dieser Kräutermischung nicht zu Schaden kamen, wie das oft bei stark wirksamen Medikamenten der Fall ist. Das Ergebnis der Studie wurde im Journal „Phytomedicine“ des holländischen Verlags Elsevier am 31.3.2021 veröffentlicht.
CHINESISCHE PHYTOTHERAPIE
QFPDD ist nur eine von vielen Kräutermischungen, die sich bei der Behandlung von Covid-19 bewährt haben. Ein Team der Shanghai University of Traditional Chinese Medicine hat seine Forschungsergebnisse im Mai 2021 in Vol. 85 des Fachmagazins „Phytomedicine“ ebenfalls veroffentlicht
(https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S094471132030129X ) Der Artikel fasst die Studien von über 300 Pharmakologen, Biochemikern, Physiologen und Ärzten zusammen, die im Anhang der Studie gelistet
sind. Hauptziel der Studie war die Untersuchung, durch welche biochemischen und physiologischen Mechanismen die bei der Behandlung von Covid-19 verwendeten Kräuter Entzündung und Gewebsschädigung der einzelnen Organe vermindern, oxidativen Stress und Apoptose reduzieren.
Neben den rigorosen Quarantänemaßnahmen hat die Kombination von westlicher Medizin mit TCM entscheidend zur effizienten Eindämmung der Pandemie in China beigetragen. Zwischen August und Oktober 2020 kam es innerhalb Chinas zu keinen gemeldeten Infektionen mehr. Der Alltag normalisierte sich, es gab riesige Partys und ein Oktoberfest in Qingdao mit Hunderttausenden Gästen ohne Ausbruch des Virus. Als ein wenig später von einer Reisegruppe eingeschlepptes Covid-19 in einem Spital in Qingdao bei einigen Patienten diagnostiziert wurde, wurden alle 10 Millionen Bewohner innerhalb weniger Tage getestet.
Wenn seitdem in irgendeiner Provinz neue Infektionen auftreten, werden ganze Städte in Quarantäne geschickt. Gleichzeitig werden viele, auch vorbeugend, mit TCM behandelt.
TCM-BEHANDLUNG VON COVID-19 und LONG COVID
Mir liegt ein unveröffentlichtes Buchmanuskript mit dem Titel „Pathogenese und Behandlung von Covid-19 und Long Covid“ vor, in dem der Autor berichtet, dass er ursprünglich etwas über die Behandlung von Long Covid veröffentlichen wollte, aber dann erkannte, dass Long Covid nur dann auftritt, wenn Covid-19 in der akuten Phase nicht mit TCM richtig behandelt wurde. Auf 477 Seiten legt er die Ergebnisse seines Forschungsteams dar, wie man Covid-19 mit Krautern, Schropfen, Moxen und Akupunktur behandelt. Er schreibt, daß er TCM fur eine der besten Optionen in der Behandlung von Covid-19 halt, dass man „aber anerkennen muss, dass die Impfstoffe auch eine gute Maßnahme sind, Infektionen zu verhindern und die schweren Verlaufe und Todesfalle zu verringern.“
TCM in EUROPA
TCM ist eine in Europa bei der Bekämpfung der Pandemie weitgehend ungenutzte Ressource. China hat unsere Medizin zur Gänze uu bernommen und assimiliert. Bei jeder Heilpflanze steht neben dem chinesischen Namen der offizielle botanische Namen in Latein. In pragmatischer Art und Weise wenden
sie die Medizin an, die der jeweiligen Krankheitssituation am besten entspricht, oder kombinieren TCM mit westlicher Medizin.
In vielen europäischen Ländern gibt es TCM, allen voran in Großbritannien, Deutschland, Österreich und der Schweiz, aber auch in Frankreich, Holland, Belgien und Schweden. Ist es unser europäischer kultureller Hochmut, daß wir ein Medizinsystem, das wir kennen und das verfügbar ist, nur gerade als Exoticum am Rande dulden, aber nicht in die praktische Arbeit in den Spitälern integrieren? Oder sind wir Big Pharmas Goldesel und entsprechend über alle anderen Heilsysteme geschickt desinformiert ? Eine TCM Kräutermischung pro Patient kostet pro Woche zwischen 10 und 50 Euro, eine Akupunkturnadel 5 Cent.
Ein Behandlungszyklus mit Molnupiravir dagegen, dem neuen Covid-19 Medikament von Merck, kostet für einen Patienten 612 Euro. Ein Bett auf der Intensivstation kostet pro Tag zwischen 1500 und 3000 Euro, bei einer durchschnittlichen Liegezeit von zwei bis drei Wochen. Das sind Zahlen der deutschen Ärztezeitung vom 6. Dezember 2021.
VORBEUGUNG DURCH TCM
Die größte Stärke der TCM ist die Vorbeugung. Im alten China zogen die Barfußarzte von Dorf zu Dorf und gaben den Leuten mit Beschwerden die individuell entsprechenden Korper- und Atemubungen, Nahrungsrichtlinien nach den Funf Elementen, Krautermischungen und Akupunkturpunkte zum Schropfen oder Moxen. Ziel war, dass sich erst gar keine chronischen Erkrankungen entwickelten.
Sofern die Mehrzahl der Bewohner gesund blieb, waren die Ärzte zur nächsten Visite willkommen und wurden bezahlt. Wenn viele krank wurden, wurden sie nicht mehr ins Dorf gelassen.
Das taoistische System nennt sieben Stufen des Heilens - eine Prioritätsliste für Vorbeugung und Heilung.
Die oberste Stufe ist das Erlernen geistiger Konzentration und Visualisation; mit den Techniken geistiger Fokussierung kann man zum Beispiel Flammen im Körper so visualisieren, dass man selbst im Winter Tibets und Nepals nur bekleidet mit einem einfachen Baumwollgewand nicht zu Schaden kommt. Die zweite Stufe des Heilens sind Atemtechniken, sowohl zur Steigerung von Lebensenergie und Vitalität als auch zur Beruhigung bei Schlaflosigkeit, Aufregung, Fieber des Körpers und des Geistes.
Die dritte Stufe ist Bewegung; sowohl Bewegung des Qì durch feine Bewegungsformen wie Qigong und Taiji, als auch kräftige Bewegung bei Kampfkünsten wie Gong Fu, Karate und heutzutage im Sport.
Die vierte Stufe des Heilens ist Ernährung und Medikation – alles, was man in materieller Form zu sich nimmt.
Die fünfte Stufe ist Heilen durch Berührung – alle Massageformen; Tuina in China, Shiatsu in Japan.
Die sechste Stufe ist Moxibustion und Akupunktur.
Die siebente Stufe ist die Chirurgie.
Wenn man die vorhergehenden Stufen beschreitet, sind die nachfolgenden wirksamer. Mit der Praxis differenzierter Atemtechniken und spezifischer Bewegungsubungen wie Meridian Qì Gong je nach erkranktem Organ sind Kräutermedizin, Akupressur und Akupunktur in kürzerer Zeit und in
größerem Umfang wirksam.
Die wichtigsten Maßnahmen zur Gesunderhaltung fur den vorzugsweise sitzenden homo urbanus sind ausreichend Bewegung und maßvolles Essen.
Im Buch „Gesund trotz Corona – Der Weg zum schlauen Immunsystem“ findet man die Sieben Stufen des Heilens für den Eigengebrauch dargestellt.
Die beschriebenen Techniken helfen, Vitalität und Immunsystem zu stärken, egal welche krankmachenden Faktoren und Viren gerade en vogue sind.
Info auf www.taotraining.at .
TCM ist längst in der Mitte unserer Gesellschaft angekommen und bietet eine ausbaufähige Ressource in der Bekämpfung der Covid-19-Pandemie.
Autor: Dr. med. ACHIM ECKERT
Der Forscher und Autor lernte Akupunktur, Shiatsu und buddhistische Meditation in Asien, sowie strukturelle Faszienarbeit und körperorientierte Psychotherapie in Kalifornien und Oregon. 1992 - 1995 leitete er eine Studie zum psychischen Wirkungsspektrum von Akupunkturpunkten. Er entwickelte Tao Tonpunktur sowie Shén Dào Faszienarbeit, die das Qì an tiefen und chronischen Blockaden zum Fließen bringt, und so Akupressur und Akupunktur effektiver macht.
Die Beschreibung seiner Bücher und der von ihm geleiteten Ausbildungen findet sich auf: www.taotraining.at
Kontakt: achim.eckert@gmx.at
aktuelle Veranstaltungen: https://www.lebe-bewusst.at/Therapeuten/TAO/Achim-Eckert/500293#
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