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Krafttier - Aal Artikel

Krafttier - Aal

"Erbe an die Welt"

Der Aal zählt zu den Knochenfischen. Der in Europa beheimatete Flussaal kann über einen Meter lang werden und gleicht in Form und Bewegung einer Schlange. Der europäische Aal war früher sehr häufig in unseren Flüssen. Der dickhäutige, fetthaltige Fisch stand vielerorts häufig auf dem Speiseplan. Der Aal lebt von kleinen Tieren im Wasser, wie Krebsen, Würmern, Schnecken und auch von Fischlaich. Zur Fortpflanzung ziehen die Aale aus den Binnengewässern weg ins Meer - genauer gesagt in den Atlantik, in ein Gebiet in der Nähe der Bahamas, der Sargassosee.

 

Praktisch alle amerikanischen und europäischen Aale ziehen dorthin, um zu laichen. Die jungen Aale durchleben nach dem Schlüpfen drei Entwicklungsstufen. Die erste Stufe nennt man Weidenblattstadium. Dieses Stadium dauert etwa drei Jahre. Die halbentwickelten Aale ähneln in dieser Zeit in Größe und Form einem durchsichtigen Weidenblatt, das an Stelle des Stiels einen Fischkopf hat. Mit dem Golfstrom werden die Plankton fressenden Fischlarven in den nördlichen Atlantik getragen. Nun entwickeln sie sich zu den so genannten Glasaalen. In diesem Stadium sind sie etwa sieben Zentimeter lang und durchsichtig, haben sonst aber bereits das Aussehen der erwachsenen Aale.

Im Frühjahr sammeln sich die Glasaale in großen Schwärmen an den Flussmündungen und beginnen, die Flüsse hochzuziehen in den Lebensraum der erwachsenen Aale. Sie nehmen nach und nach die typische Färbung an und wachsen beständig. 12 bis 15 Jahre alt werden die Weibchen, bis sie geschlechtsreif sind, die Männchen sechs bis neun Jahre. Nun verändern sich die Aale auf ihrem Weg zum Meer und zu ihren Laichplätzen in der Sargassosee noch einmal drastisch. Der gelbliche Bauch wird silbrig, die Augen weiten sich und der After zieht sich ein. Die Fische nehmen ab jetzt bis zu Ihrem Lebensende keine Nahrung mehr zu sich. Sie ziehen zu den Laichplätzen durchs offene Meer und nach erfolgter Eiablage und Befruchtung sterben sie. Der Zitteraal, der für seine Stromerzeugung bekannt ist, lebt in amerikanischen Gewässern und kommt in Europa nur in den Aquarien einiger Zoos vor.

 

Krafttier Botschaft Aal

Der Aal wird Ihnen in Europa nur in drei seiner vier Entwicklungsstadien begegnen können. Allerdings ist es schon eher außergewöhnlich, wenn Sie nicht gerade Fischer sind, dass Sie einem Aal begegnen. Der Aal erinnert an die Verpflichtung unseres Seins an die Welt. Als Mensch durchlaufen auch wir vier wichtige Stadien der Entwicklung: Da ist die Zeit vor und nach dem Leben, also eigentlich das, was wir Tod nennen. Es entspricht dem Weidenblattstadium. Es ist licht, fein und findet in einer anderen Welt statt. Dann das Stadium der Kindheit, die dem Glasaal entspricht.

Es ist eine Zeit, in der der Mensch langsam vom Jenseits ins Diesseits wechselt. Zuerst ist noch viel von der lichten Welt in und bei ihm und erst mit den Jahren und der Erfahrung beginnt er, die erdigen Farben der Geschichte, die ihn prägt, anzunehmen. Dann kommt die Zeit des erwachsenen, wirksamen Menschen. Er lebt, er sammelt Erfahrungen und er wächst daran. Wirklich schöpferisch ist er in dieser Zeit kaum. Er ist ein Teil seiner Umwelt und durch sein Leben und Lernen trägt er zur Entwicklung seines Umfeldes bei. Er sammelt Kraft und er sucht sich unbewusst ein Leben lang alles zusammen, dass ihm dann seine letzte große Reise ermöglicht. Nun, im letzten Stadium, dem des Sterbenden, verändert sich seine äußere Form wieder. Er bereitet sich auf den Wechsel aus der physisch-realen Welt in die astrale Welt, die Welt der reinen Empfindung, vor. Er öffnet seine anderen Augen, er wird wieder zum mondlichtfarbenen Geschöpf, das keinen Einfluss mehr auf die Geschichten nehmen kann und er folgt seiner inneren Führung durch die Weiten der astralen Welt zum Ursprung seines Seins. Dabei ist er zielstrebig, er driftet nicht sinnlos in allen Strömungen des Meeres, in allen Möglichkeiten der Empfindung umher. Nein, er kehrt durch alle Weiten geradewegs zum Ursprung zurück.

Der Aal begibt sich zu seiner Geburtsstätte und der Mensch zur Quelle seines Seins. Hier, wo er alles - was er erfahren, gelernt und erkannt hat - dem großen Bewusstsein weitergibt. Wo er sozusagen die Menschheit mit dem Licht und der Liebe, die durch sein gelebtes Leben erzeugt wurden, befruchtet, sein wahres geistiges Erbe abtritt und sich dann ins ewige Licht des göttlichen Seins zurückzieht. Und genau um dieses Erbe an die Menschheit geht es bei der Begegnung mit dem Aal. Sie leben Ihr Leben für sich. Sie lernen für sich und sammeln Erfahrungen für sich und Sie verändern sich, wachsen daraus. Doch irgendwann, am Ende des Lebens müssen Sie der Welt, der Menschheit, der Familie, das geistige Erbe dieser Erfahrungen auch abtreten. Dann erst tragen Sie wirklich zur Entwicklung der Menschheit, der Welt bei.

Das, was Sie dann hinterlassen haben, wird dann echte Folgen fürs große Ganze haben. Ist Ihnen also der Aal begegnet, erinnert er Sie daran, dass Sie mehr für die Menschheit und das Erbe, das Sie hinterlassen müssen, tun könnten. Nicht, was Sie im Außen erreichen, nicht, was Sie an anderen getan haben in der Geschichte ist das, was dann zählen wird. Sondern, wie viel Sie in sich geworden sind, an Licht, Liebe und Freude. Soll die Menschheit in Zukunft wieder ein lichtvolles, leichtes, freudiges Kind der Erde werden, muss unser Erbe an diese Welt sich erheblich verändern.

 

Dieser Artikel ist ein Auszug aus dem Buch "Tierisch gut - Tiere ein Spiegel der Seele" von Regula Meyer









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